04
Jan

SLSplus analysiert

Nachhaltiges Wirtschaften bei Hassia Mineralquellen

Nach dem Motto „Hassia handelt – heute für morgen“ hat das 153-Jahr alte Familienunternehmen alle Betriebsbereiche auf eine große Checkliste gesetzt. Sämtliche Prozesse wurden systematisch überprüft, neue Maßnahmen entwickelt und in der Unternehmensstrategie verankert. Die Bemühungen haben sich ausgezahlt – 2015 bestand Hassia Mineralquellen die erstmalige Zertifizierung von Kriterien für ökologische und soziale Nachhaltigkeit durch das SGS Institut Fresenius. Im nächsten Schritt hat das Unternehmen einen Bericht entwickelt, der erläutert, wie die Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie verankert wurde und die Ziele bis 2020 erläutert. Wir haben bei Sibylle Trautmann, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, nachgefragt.


SLSplus: Hassia hat in 2013 die strategische Entscheidung getroffen, alle Unternehmensbereiche an Nachhaltigkeit auszurichten. Wie setzt man ein solches strategisches Projekt auf? Welche Abteilungen involviert man am besten wie? 
Sibylle Trautmann: Seit 2013 haben wir sämtliche Betriebsbereiche von Hassia Mineralquellen auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit (NH) hin überprüft und uns zu einer Zertifizierung mit diesem Schwerpunkt durch ein renommiertes, unabhängiges Institut entschlossen. Im Jahr darauf aktualisierten wir unser Unternehmensleitbild um die übergeordneten Ziele bis 2020 und entwickelten auf dieser Grundlage die NH-Strategie mit einer Zielpyramide, aufsteigend von der Abteilung zur Unternehmensebene. Dabei sehen wir die schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, soziales Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitarbeitern und Gesellschaft sowie den wirtschaftlichen Erfolg als gleichwertig an. Es stellte sich rasch heraus: Für die Steuerung der nachhaltigen Entwicklung ist eine eigene Stabsstelle erforderlich, welche im November 2013 eingerichtet wurde. Diese koordiniert, organisiert, kommuniziert die Maßnahmen und berichtet an das NH-Kernteam aus den Geschäftsführern, das die strategische Ausrichtung und Ziele vorgibt. In der Belegschaft halten NH-Ansprechpartner der Fachabteilungen quer durch das Unternehmen den Kontakt zu ihren direkten Kollegen und bilden gemeinsam mit der NH-Beauftragten das NH-Koordinierungsteam – seit 2014 verstärkt um eine weitere Stelle für Personalentwicklung und Gesundheitsmanagement.

SLSplus: Wie hat Hassia die wesentlichen strategischen Herausforderungen für heute und die kommenden Jahre definiert?
Sibylle Trautmann: Herausforderungen, die uns heute und in den kommenden Jahrzehnten beschäftigen werden, sind globalisierte Märkte, der Klimawandel, knapper werdende Ressourcen, demografischer Wandel und wachsendes Verantwortungsbewusstsein bei Verbrauchern. Diese lassen sich auf ein Drei-Säulen Modell aus Ökonomie (nachhaltige Wertschöpfung, Qualität, Verbraucherschutz + seriöse Geschäftsbedingungen), Ökologie (verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen, umweltschonende Technologien + Produkte sowie Klimaschutz) und Soziales (gute + sichere Arbeitsbedingungen, Gesundheit, gesellschaftliche Verantwortung in der Region) verdichten.

SLSplus: Die nachhaltige Entwicklung betrifft natürlich auch den Personalbereich. Welche Neuerungen haben sich da bei Hassia ergeben?
Sibylle Trautmann: Seit diesem Jahr haben wir damit begonnen, die bisherigen Leistungen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge wie zum Beispiel die Kostenübernahme für eine Bildschirmarbeitsplatzbrille, die Grippeschutzimpfungen und Darmkrebsvorsorge, den Korb mit Obst gratis in der Kantine oder die betrieblichen Gesundheitstage in ein erweitertes, ganzheitlich ausgerichtetes Konzept einzubetten. Dafür wurde unsere neue Kollegin für Personalentwicklung zur „Betrieblichen Gesundheitsmanagerin“ ausgebildet. Ziel ist es, arbeitgeberseitig dazu beizutragen, dass alle Mitarbeiter körperlich und geistig lange fit bleiben können. Seit dem Frühjahr 2016 ist unser neues Fitness- und Kommunikationscenter eröffnet: Jetzt sind alle Mitarbeiter dazu eingeladen, dieses kostenfreie Angebot zu nutzen. Gleichzeitig werden die Trainingsmöglichkeiten vielfältiger, inklusive Anleitung durch eine fest angestellte Trainerin. Auf insgesamt rund 200 Quadratmetern können Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen in der Mittagspause oder nach Feierabend an Geräten für Ausdauer und Muskelaufbau trainieren – und der Teamgeist trainiert gleich mit.

SLSplus: Nutzt Hassia die Inhalte des Nachhaltigkeitsberichtes auch für die sonstige Unternehmenskommunikation?
Sibylle Trautmann: Im Intranet wurde für die informative Begleitung der Projekte die Rubrik „Nachhaltigkeit“ eingerichtet. Darüber hinaus informieren die Mitarbeiterzeitung „Hassia News“ und Aushänge am Schwarzen Brett die Belegschaft über das Thema. Unsere dreimal jährlich erscheinende „Quellenpost“ mit Infos zum Unternehmen und zur Nachhaltigkeit richtet sich insbesondere an den Handel und an zahlreiche Stakeholder. Mit dem gerade erstmals erschienen Nachhaltigkeitsbericht 2015 dokumentieren wir unsere zahlreichen Aktivitäten. Ein Online Update dessen wird für das Geschäftsjahr 2016 folgen, für 2017 planen wir wieder einen umfangreicheren NH-Bericht. Natürlich begleiten wir alle NH-Maßnahmen wie die Zertifizierung oder die Eröffnung des Fitness- und Kommunikationscenters durch Pressearbeit und Social Media. Gleichzeitig stellen wir diese Infos auch über unseren NH-Blog der interessierten Öffentlichkeit vor.

SLSplus: Was war die größte Herausforderung auf dem Weg zu einem nachhaltig handelnden Unternehmen?
Sibylle Trautmann:
 Eine herausragende Rolle spielte 2015 die ganzheitlich orientierte Zertifizierung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit durch das SGS Institut Fresenius. Diese Zertifizierung markiert eine neue Ebene auf unserem Weg zu einem nachhaltig handelnden Unternehmen.

 


Die HassiaGruppe zählt zu den größten Mineralbrunnenbetrieben in Deutschland und belegt mit ihren starken Regionalmarken Platz zwei des nationalen Rankings der absatzstärksten deutschen Markenanbieter im Segment der alkoholfreien Erfrischungsgetränke. Das hessische Familienunternehmen wird heute in fünfter Generation geführt und feierte 2014 sein 150-jähriges Firmenjubiläum. Im Jahr 2015 erwirtschaftete die HassiaGruppe bei einem Gesamtabsatz von 791 Millionen Litern einen Umsatz von 249 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt 1.050 Mitarbeiter.

Zum Selbstverständnis der HassiaGruppe gehört ein umfangreiches Qualitätsmanagement von der Quelle bis in die Flasche. Nachhaltiges Handeln und Verantwortung für Mensch, Umwelt und Natur sind die Grundlagen der Hassia-Unternehmensphilosophie. Dies mündete 2015 in der Zertifizierung sozialer und ökologischer NH-Kriterien von Hassia Mineralquellen am Standort Bad Vilbel durch das renommierte SGS Institut Fresenius.


Das Hassia NH-Koordinierungsteam mit Vertretern aus Technik, Personal, Einkauf, Verwaltung, Marketing, Controlling, Vertrieb und externer Logistik.

Sibylle Trautmann (im Bild 3te von links) arbeitet seit 2011 bei Hassia Mineralquellen als Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Davor war sie in gleicher Position für die Licher Privatbrauerei tätig.

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